Suchen
Archiv

Waiblinger Kreiszeitung
Junge Franzosen aus St. Pierre lernen in dieser Woche Stetten und Umgebung kennen

Kim und Benjamin spielen Tischfußball - die Realschüler aus St. Pierre d’Albigny schauen interessiert zu. Bild: Pavlovi´c

Kim und Benjamin spielen Tischfußball - die Realschüler aus St. Pierre d’Albigny schauen interessiert zu. Bild: Pavlovi´c

Kernen-Stetten. Dass die Diakonie ihren Speisesaal „La Salle“ nennt, erstaunte die Schüler aus St. Pierre d’Albigny erst mal. Am Ende ihres Rundgangs durch die Stettener Behinderteneinrichtung fiel ihr Kommentar vollends begeistert aus. Lehrer Jean-Marc Soulier bekannte: „Wir kennen das aus Frankreich nicht.“

15 junge Leute aus der Stettener Partnergemeinde St. Pierre d’Albigny sind diese Woche in Kernen zu Gast. Deutsch lernen sie am Collège erst seit einigen Monaten. Weil ihre Sprachkenntnisse zur Verständigung in Stettener Gastfamilien nicht ganz ausreichten, beschloss der Partnerstadtverein, der das Besuchsprogramm organisiert hat, die 13- bis 15-jährigen Franzosen zentral im „Großen Haus“ in Fellbach unterzubringen. Eine Premiere. Vereinsvorsitzende Sabine Urbanke fiel gleich bei der Ankunft auf, wie lernbegierig die jungen Gäste sind: „Sehr bemüht sind sie, deutsche Vokabeln zu lernen.Und dabei äußerst diszipliniert. Jeder deutsche Lehrer würde den französischen Kollegen da beneiden.“

Der Besuch der Diakonie beeindruckte die Franzosen, die Fachbereichsleiterin Jeanette Swart durch die Stettener Einrichtung führte, ganz besonders. Auch ihr Lehrer Jean-Marc Soulier, der in St. Pierre und Albertville Deutsch unterrichtet, war mit von der Partie. Als Benjamin den Gästen den gut organisierten Alltag in seiner neunköpfigen Wohngruppe beschrieb und zusammen mit seinem Mitbewohner Kim zeigte, wie toll die zwei Tischfußball spielen können, machten die Franzosen große Augen. Sie haben etwa das Alter der betreuten Jugendlichen in der Stettener Wohngruppe. Auch die über 40 Pferde in den Stallungen der Reittherapie riss die Gäste hin. Lehrer Jean-Marc Souliers Kommentar: „Mir ist kein mit der Diakonie vergleichbares Institut in Frankreich bekannt.“

Es ist dies der vierte vom Stettener Partnerstadtverein organisierte Besuch französischer Schüler in dieser Form. Nach der offiziellen Begrüßung im Rathaus durch den ersten Beigeordneten Hans König am Dienstag stand am Nachmittag der Aufstieg auf den Fernsehturm auf dem Plan. Gestern besuchten die jungen Leute auf eigene Faust Stuttgart. Und heute besichtigen sie die Lehrwerkstätten der Firma Stihl.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 30. April 2008 Text: Hans-Joachim Schechinger Bild: Pavlovi´c

Kommentieren ist momentan nicht möglich.