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„Le coin allemand“, die neue deutsche Bücherecke in der Ortsbücherei von St. Pierre d’Albigny, wird am Samstag eröffnet

St. Pierre d’Albigny/Kernen. Germanophile Franzosen, die in der Partnergemeinde St. Pierre d’Albigny mal Carl Zuckmayer auf Deutsch lesen wollen, haben auf Initiative des Partnerschaftskomitees jetzt Gelegenheit dazu: Am Wochenende wird eine „deutsche Ecke“ in der Ortsbücherei eingeweiht. 120 Bücher, dazu Broschüren und Wörterbücher, stehen zur Ausleihe bereit. Auch Bildbände übers Remstal.

Deutsch für Einsteiger. „Sobald die deutsche Ecke in der Gemeindebücherei eingeweiht ist, hoffen wir auf fleißige Besucher“, sagt Vorstandsmitglied Roger Vallet-Sandre. Das deutsch-französische Partnerschaftskomitee und Bürgermeister Jean-Michel Borgel zogen gemeinsam an einem Strang, um ihren Mitbürgern Lust auf die Deutschen, ihre Kultur, Geschichte und Alltag zu machen. Das Rathaus stellte eine Regalwand in der Bücherei auf, der Partnerschaftsverein unter Führung von Vivian Pichard kümmerte sich um Lesestoff, sammelte Bücher aller Art: Tourismus-Führer, Dokumentarbände zu Geografie und Historie, Romane deutscher Autoren oder fremdsprachige Romane in deutscher Übersetzung. Dazu viele Kinderbücher.

Von „Paris-Berlin“ bis zu „Le Petit Prince“ auf Deutsch

„Etwa 50 Bücher gehören dem Partnerschaftskomitee“, sagt Roger Vallet-Sandre stolz, „darunter Werke in deutscher Übersetzung von Donna Leon, Françoise Sagan, Nicholas Sparks und Ken Follett wie auch deutsche Romane, etwa von Carl Zuckmayer. Wir haben in unserem Regal deutsch-deutsche und deutsch-französische Wörterbücher. Die Kinder- und Jugendbücher stammen als Leihgabe von der Départements-Bibliothek. “

Einige Werke hat das Comité de Jumelage in Charbonnières den St. Pierrains gestiftet. Eine zweisprachige Monatszeitschrift „Paris-Berlin“ liegt in den Ausgaben von 2010 und 2011 in der „deutschen Ecke“ aus – mit Spezialthemen wie deutsche Wiedervereinigung. Während die Tourismus-Führer für „Allemagne“ durchweg in Französisch verfasst sind, kann der legendäre „Le Petit Prince“ von Saint-Exupéry in Deutsch gelesen werden. Weil das Kennenlernen der Nachbarn jenseits des Rheins über Alltagssprache funktioniert, liegen auch Comic-Bände, auf die Franzosen besonders stehen, aus: großzügige Spenden der Europäischen Kommission und der deutschen Botschaft. Das Partnerschaftskomitee hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um seine Bücherregale zu füllen.

„Es gibt bei uns in der Gemeinde zurzeit zwei Gruppen, die Deutsch lernen“, teilte Roger Vallet-Sandre gestern mit. Daraus schöpft er die Hoffnung, „dass es vermehrt zu Ausleihen deutscher Bücher kommen wird“. Denn bisher wird der „coin allemand“ (übersetzt „deutsche Ecke“), der seit einigen Wochen so gut wie komplett bestückt ist, nur sehr zaghaft angenommen. „Aber“ betont Vallet-Sandre, „wir wissen von einigen Leuten, die die Gelegenheit schon nutzten, um ihr Deutsch aufzufrischen, aber mit leichter Lektüre wie Krimis, um wieder ins Deutsche einzusteigen.“

Zwei deutsch-französische Wörterbücher werden in der Nachbarkommune St. Jean de la Porte zur Verfügung stehen. „Vergesst nicht, in die Bibliothek zu kommen“, wirbt der Partnerschaftsverein offiziell bei den jungen Leuten im Ort: „Für eure Hausaufgaben, für eure Recherchen und eure Aufsätze, vor allem aber fürs Vergnügen.“

Quelle: Waiblinger-Kreiszeitung vom  05.10.2011

Die Bibliothekarinnen Nathalie Levet (links, Leiterin) und Christine Vorlet erwarten viele Deutschlandfreunde für ihre neue Bücherecke. Bild: Ferrechat

Die Bibliothekarinnen Nathalie Levet (links, Leiterin) und Christine Vorlet erwarten viele Deutschlandfreunde für ihre neue Bücherecke. Bild: Ferrechat


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