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Vertreter aus der Gemeinde stellen Gästen aus St.Pierre die Verwaltung vor

Kernen. Der Partnerstadtverein Stetten hatte Besuch aus St. Pierre d“Albigny.
Dabei wurde den französischen Gästen, unter ihnen auch vier Gemeinderäte, die Organisation und Struktur der hiesigen öffentlichen Verwaltung vorgestellt.

Von Brigitte Hess

„Da werde ich doch ein wenig neidisch“, sagte Oswald Israel, der erste Stellvertreter des Bürgermeisters von St. Pierre d“Albigny nach der gemeinsamen Präsentation, die Hauptamtsleiter Bernhard Bühler und SPD-Gemeinderat Hans-Peter Kirgis boten. Die Gemeinden in Deutschland seien wesentlich selbstständiger, war den Gästen aus der französischen Partnerstadt klar geworden. Die Vertreter der Gemeinde Kernen hatten die rechtliche Stellung deutscher Gemeinden, ihre Aufgaben und Verwaltungsorgane vorgestellt. Das deutsche Grundgesetz garantiert das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen und regelt die Verteilung des Steueraufkommens auf die öffentliche Hand. Vor allem finanzielle Fragen interessierten die Vertreter der Partnerstadt, die über das Wochenende zu Gast waren. Oswald Israel erläuterte, dass der französische Staat es „nicht eilig habe, das Geld an die Gemeinden zu verteilen“. St. Pierre wachse von der Einwohnerzahl her kontinuierlich, die Erhöhung der Zuwendungen aus Paris mache sich aber regelmäßig erst mit vierjähriger Verspätung bemerkbar. Dafür fließen in Frankreich 80 Prozent der Gewerbesteuern direkt der Kommune zu, in Deutschland sind dies direkt nur 20 Prozent, wusste Bürgermeister Stefan Altenberger. „Was kostet das Bauland in Kernen?“, fragte ein französisches Gemeinderatsmitglied. „Halten Sie sich fest“, riet Altenberger, bevor er die Spanne zwischen 450 und 650 Euro pro Quadratmeter, je nach Lage, nannte. Die französischen Gäste interessierten sich auch für die Tourismuswerbung, und Altenberger erläuterte die Funktion der Remstalroute. Kernen profitiere hier und auch bei den Arbeitsplätzen von der Nähe zur Großstadt Stuttgart, gleichzeitig biete die Gemeinde ihren Bewohnern die Vorteile dörflicher Strukturen. Dies ziehe auch weiterhin junge Familien an.

Quelle:
Fellbacher- Zeitung vom 21.05.2007

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